Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen setzt ein Zeichen für Gleichberechtigung
In der letzten Woche veranstaltete die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen ihre Demokratiekonferenz zum Thema „Demokratie (heißt) braucht Gleichberechtigung“. Bei der Veranstaltung, die zusammen mit der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. und der Gleichstellungsstelle im Landkreis Göttingen organisiert wurde, zeigte sich deutlich, dass bis jetzt weder in der Politik noch in der Gesellschaft die Gleichberechtigung von Frauen erreicht wurde. Schon im Eingangsvortrag von Dr. Dorothee Beck wurde die Notwendigkeit des im Grundgesetz festgelegten Gleichberechtigungsgebotes hervorgehoben. Zusammen mit Cécile Weidhofer und Dr. Andrea Jochmann-Döll wurde die Problematik in drei Workshops zu den Themen „Entgeltgleichheit und Corona – Was ist zu tun?“, „Frauen in den Parlamenten – ein langer Weg zur Parität“ sowie zu „Antifeminismus und Anfeindungen von Politikerinnen“ mit den Teilnehmenden thematisiert, diskutiert und nach Lösungsansätzen gesucht. In den Diskussionen wurde deutlich, dass Frauen sowohl in den Parlamenten als auch den politischen Parteien unterrepräsentiert sind. Auf kommunaler Ebene ist dies besonders oft der Fall. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Frauen, die politisch aktiv sind, häufiger Opfer von Diskriminierung und Anfeindungen werden. „Die Diskussionen und Workshops im Rahmen der diesjährigen Demokratiekonferenz zeigen aber auch, dass sich das Thema Gleichberechtigung natürlich nicht nur auf die politische Sphäre beschränkt. Vielmehr ist es ein gesamtgesellschaftliches Thema. Beispielhaft wird dies unter anderem an der ungleichen Bezahlung von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen immer wieder greifbar,“ betonte Tobias Schläger von der externen Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen, welche bei der gemeinnützigen Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG liegt.
„Neben der Thematisierung der immer noch bestehenden Ungleichberechtigung sind die Schaffung von Regularien wichtig, um eine Änderung der gegebenen Situation herbeizuführen“, hebt Tobias Schläger vor. Immer wieder sei bei der Konferenz die Schaffung von Quoten sowohl in der Politik als auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen als wichtiges Mittel genannt worden. „Eine Quote allein ist aber nicht die Lösung. Wichtig ist weiterhin auch die Vernetzung der Akteurinnen“, so Herr Schläger weiter. Hierfür will sich die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen auch in den kommenden Jahren einsetzen. Sie bietet gemeinnützigen Vereinen an, mit ihnen Ideen und finanzielle Unterstützung für gemeinsame Projekte zur Stärkung dieses wichtigen gesellschaftlichen Themas auf den Weg zu bringen. Sehr gern können sich Engagierte aus dem Landkreis hierfür bei Tobias Schläger von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie (0551/384210-45/ t.schlaeger@bildungsgenossenschaft.de) melden.